Das Geburtshaus und Sterbehaus Martin Luthers in Eisleben

Luthergedenkstätten Eisleben

Die UNESCO hat die Luthergedenkstätten in Eisleben im Jahr 1996 mit dem Weltkulturerbe geehrt. Als Schauplätze der Reformation kommt ihnen eine große Bedeutung für die deutsche und christliche Geschichte zu. Neben dem Lutherhaus und dem Melanchtonhaus in der Lutherstadt Wittenberg zählen das Geburtshaus und das Sterbehaus des Reformators, welche im Süden von Sachsen-Anhalt in der Stadt Eisleben zu finden sind, zu den Luthergedenkstätten.

Das Geburtshaus Luthers in Eisleben wurde durch einen Brand völlig zerstört. Aber bereits 1693 ließ die Stadt das Bürgerhaus der Lutherfamilie originalgetreu wieder aufbauen und darin eine Gedenkstätte für Martin Luther einrichten. Damit gilt das Geburtshaus Luthers als eines der ältesten Gedenkeinrichtungen Deutschlands. Das Haus wurde zwischen 2005 und 2007 umfangreich restauriert und erhielt mit dem Ausstellungsgebäude und dem Besucher-Informationszentrum neue Gebäude hinzu. Das Museum im Geburtshaus will vor allem die gesellschaftlichen Verhältnisse verdeutlichen, die Martin Luther in seiner Kindheit und Jugend prägten. Da die Räume im Erdgeschoss der historischen Einrichtung der Familie Luther nachempfunden wurden, erhalten die Besucher so einen guten Eindruck von der bürgerlichen Lebensweise zur damaligen Zeit.

Gestorben ist Martin Luther am 18. Februar 1546 im Haus von Dr. Drachstetten, nachdem er einen Vertrag zur Versöhnung der Landesherren unterzeichnet hatte. Schon im 18. Jahrhundert wurde darin eine Gedenkstätte für Luther eingerichtet. Wie Forschungen belegen, kam es damals jedoch zu einer Verwechslung, so dass sich das Museum „Sterbehaus Luther“ auch heute noch nicht im richtigen Gebäude befindet. Im eigentlichen Sterbehaus Luthers befindet sich heute das Hotel „Graf von Mansfeld“.

Im Museum „Luthers Sterbehaus“, welches sich am Andreaskirchenplatz befindet, können die Räume Verhandlungszimmer, Schlafkammer und Sterberaum besichtigt werden, so wie sie in den Berichten über Luthers Tod beschrieben werden. Bereits im 19. Jahrhundert rekonstruierte man die historische Innenausstattung der Räume, die bis heute beibehalten wurde. In den übrigen Räumen des Museums befinden sich weitere Informationen und Zeugnisse zur Reformationsgeschichte, wie sie sich im Mansfelder Land zugetragen hat. Auch dem Thema der Lutherischen Bibelübersetzung widmet sich das Museum.

Zu den weiteren Stätten, die an den Reformator Martin Luther erinnern oder mit dessen Lebensweg verbunden sind, zählen die Kirche St. Petri und Paul, in welcher Luther getauft wurde, und das imposante Lutherdenkmal von Rudolf Siemering. Der Lutherweg verbindet all diese Luthergedenkstätten in Eisleben miteinander. Die Stadt Eisleben hat aber eine Reihe weiterer Sehenswürdigkeiten zu bieten, das Kloster Helfa, das Rathaus, mehrere Stadtschlösser und die Synagoge beispielsweise. Museen und ein Theater ergänzen das kulturelle Angebot der Lutherstadt Eisleben. Für Ausflüge in die nahe Umgebung empfehlen sich Radtouren ins Grüne, ein Besuch der alten Universitätsstadt Jena, der Klassikerstadt Weimar oder eine Wanderung durch den Harz.